WIE GRÜNDEN GLÜCKLICH MACHT
Wer gründet, will nicht nur wirtschaftlichen Erfolg – sondern persönliche Freiheit, eigene Entscheidungskraft und Arbeiten im Einklang mit den eigenen Werten, Zielen und Sinn. Mir selbst ist das nicht immer gelungen. Im vollen Gründerinnenalltag und vor allem in Krisensituationen ist es mir in meiner EDITION F-Zeit nicht geglückt, mich ausreichend zu fokussieren und mir genug Zeit zu nehmen, um meine eigenen Werte zu verstehen und das Fundament fürs Unternehmen zu bauen. Was ich heute anders machen würde: 1️⃣ Das Fundament stärken: Schon zu Beginn klare Werte definieren und sich selbst die Frage stellen, wie man mit einem guten Gefühl den Weg antreten kann. Das Fundament ist nicht nur die Basis für das eigene Handeln, sondern auch für die Zusammenarbeit mit Co-Founder*innen, Investo*rinnen und Kund*innen. 2️⃣ Zeit für Anpassungen nehmen: Kontinuierlich Raum schaffen, um das Unternehmen und sich selbst zu entwickeln. Das Unternehmen verändert sich und man selbst auch, das Team bringt eine Dynamik und Ideen mit, also kann auch das Fundament nicht gleich bleiben. Wir haben immer wieder Dinge angestoßen, aber wenn es sehr schwierig wurde, und das wird es manchmal, haben wir uns nicht ausreichend Zeit genommen, die Ideen zu implementieren. Zu verstehen, dass dies mit die wichtigste Aufgabe ist als Geschäftsführer*in. 3️⃣ Offene Kommunikation im Team: Offenheit und Ehrlichkeit nicht nur gegenüber sich selbst und dem*der Co-Founder*in, sondern auch im Team pflegen. Auch in familiären Unternehmensstrukturen sollte konstruktive Kritik nicht verloren gehen. 4️⃣ Auszeiten als Erfolgsfaktor: Kürzere und längere. Gemeinsam mit dem Team. Aber vor allem auch alleine. Wirklich abschalten, auf das Team vertrauen, und Zeit mit Freund*innen und Familie wertschätzen, ohne Handy und Mails. Auch im Urlaub die Mails ausmachen, und darauf vertrauen, dass das Team ohne mich noch mehr lernen wird. 5️⃣ Externe Begleitung suchen: Die Einsicht, dass man nicht alles alleine bewältigen muss, und die Suche nach langfristiger Coaching- oder Beratungsbegleitung sind essenziell. Die Vogelperspektive von außen hilft oft, Lösungen zu sehen, die im Tagesgeschäft übersehen werden. Es lohnt sich also Zeit zu investieren, die richtigen Begleitpersonen zu finden. BILD: Katja Hentschel
SOLL ICH WIRKLICH GRÜNDEN ODER LASS ICHS LIEBER SEIN?
Wie ich herausgefunden habe, ob ich gründen soll und welche zwei Fragen für die Antwort zentral waren. An den Tag, als ich das erste Mal konkret darüber nachdachte zu gründen, erinnere ich mich genau. Es war Frühling. Mai 2013. Ein warmer Tag. Mein Chef bei Gründerszene hatte mir gerade beim Frühstück au dem Dach des Soho Houses gesagt, dass meine Idee unter dem Dach des Medienhauses ein neues Magazin aufzubauen, nichts wird. Es gab Verkaufsgespräche und alles musste sich auf die Kernmarke Gründerszene konzentrieren. „Entweder du bleibst als Redaktionsleiterin bei Gründerszene oder du gründest einfach selbst”, sagte er mir. Einfach. Dieses Wort hallte in meinem Kopf nach. // Ich mochte die Idee, Entscheidungen zu treffen. Mit einem Team zu arbeiten, dass ich finden konnte. // Ich war gut in dem, was ich machte. Und vermutlich auch in einigen Bereichen, in denen ich mich noch nicht ausprobieren durfte. // Ich sah mein Potenzial in Bereichen, die für mein Unternehmen wichtig sein würden. Und war überzeugt, Menschen begeistern zu können, ins Team zu kommen, die in anderen Dingen besser waren als ich. // Ich wollte mich weiterentwickeln. Ich wollte dazulernen. // Ich war gut im Netzwerken. Hatte ein gutes Netzwerk. // Ich dachte gerne groß. Und hatte einen guten Blick fürs große Ganze. // Ich dachte viel an meine Idee. Sehr viel. Aber da waren auch sehr viele Fragen. Die Gründung schien mir alles andere als „einfach“. Ich hatte viel Angst davor, was wäre, wenn es nicht klappt. Viele Unsicherheiten, wie meine Idee wohl öffentlich gesehen werden würde. Zu viele? Meine Antwort zu suchen hat damals einige Wochen gedauert. In dieser Zeit habe ich bewusst mit der Zielgruppe, anderen Gründer*innen und Investor*innen über meine Idee gesprochen. Erste Fragen für mich beantwortet. Erste Ansätze verworfen, neue in den Blick genommen. Habe meine Mitgründerin gefunden. DIE ZWEI FRAGEN, DIE MIR DIE ANTWORT GABEN, OB ICH GRÜNDEN SOLLTE Am liebsten aber hätte ich alles schon fest gehabt: Die Finanzierung, das Team, das Produkt. Aber das ging nicht. Nicht ohne richtig loszulaufen. Zwei Fragen habe ich mir in dieser Zeit gestellt: Die Antwort auf die erste Frage fiel mir relativ leicht. Leichter als ich es jemals gedacht hätte. Wenn es nicht klappt, würde ich mich wieder bewerben. Ich war mir meiner Talente und Qualifikation bewusst. War davon überzeugt, dass wir ohnehin eine viel offenere Kultur des Probierens und auch Scheiterns in Deutschland brauchen. Jede*r, der einmal gegründet hat, egal ob mit oder ohne Erfolg, lernt unglaublich viel. Hat den Mut bewiesen loszugehen, ohne zu wissen, was kommt. Etwas, dass in vielen Unternehmen den Mitarbeiter*innen fehlt. Also ist die eigene Gründung eine Zusatzqualifikation auch als künftige*r Mitarbeiter*in. Die Antwort auf diese Frage war plötzlich nicht mehr bedrohlich für mich. Aber die zweite Frage ließ mich nicht mehr los. Wenn ich mit 90 Jahren in meinen Schaukelstuhl sitzen werde und meinen Enkelkindern aus meinem Leben erzähle, werde ich niemals wissen, was passiert wäre, wenn ich gegründet hätte, sollte ich es jetzt nicht machen. Ich wollte wissen, was möglich ist. Die Idee zu EDITION F, meiner ersten Gründung vor zehn Jahren, ließ mich damals nicht mehr los. Bis die Idee und die Neugier auf mein Unternehmen, größer wurde, als die Angst davor, was passiert, wenn es nicht klappt. Genau das, war der Moment in dem meine Antwort ganz klar war: Ich will gründen. DU HAST EINE IDEE UND WILLST GRÜNDEN? DU HAST SCHON GEGRÜNDET, ABER WÜNSCHST DIR EIN NEUES FUNDAMENT FÜR DEIN UNTERNEHMEN? Wir kennen ihn gut, diesen Moment, in dem man weiß: ich mache das selbst. An diesen Moment erinnern sich wohl alle Unternehmer*innen – doch wo fängst du an, wenn du gründen willst und was ist, wenn du feststeckst und es nicht läuft? Wir haben uns zusammengetan, um dich mit ganz viel Gründungs-, Startup- und Persönlichkeitsentwicklungs-Expertise zu begleiten. Wir sind Carolin von Cube und Nora-Vanessa Wohlert – haben selbst gegründet, Teams geführt, Geschäftsmodelle gefunden, Krisen bewältigt und Erfolge gefeiert. Jetzt begleiten wir dich, mit der FOUNDERS CIRCLE ACADEMY. BILD: Katja Hentschel